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Ausgabe 37 vom 06.12.2020

Digitales Radio in Deutschland war über Jahrzehnte ein Trauerspiel: Radionormen, wie Digitales Satelliten Radio DSR, Astra Digitalradio ADR, Worldspace: Begriffe, die man heute nur noch aus den Geschichtsbüchern (oder Wikipedia-Artikeln) kennt, allerdings ehemaligen Nutzer:Innen dieser Übertragungswege wahrscheinlich immer noch die Zornesröte ins Gesicht treiben: Für viel Geld hat man in neue Empfänger investiert, ein paar Jahre dümpelten die Systeme vor sich hin, dann war Schluss. Geld verbrannt, Elektroschrott produziert, warten bis die nächste digitale Sau durchs Dorf getrieben wird. Seit knapp 10 Jahren ist jetzt in Deutschland ein neues Digitalradioverfahren On Air: DAB+. Auch da war der Start schwierig, aber insbesondere dieses Jahr war bei DAB+ so viel Dampf auf dem Kessel, wie selten zuvor. Grund, uns einmal damit zu beschäftigen und zu fragen: Lohnt sich der Umstieg?

Mit einem Radioempfänger "Minsk-55" hat Siargej Chanschankou, anti-sowjetischer Agitator und Dissident aus Belarus in den 1960er Jahren "Radio Liberty" hören wollen. Oft vergeblich, denn Störsender machten den Empfang ausländischer Hörfunksender im Ostblock fast unmöglich. 1963 haben er und 3 weitere Personen versucht, den Minsker Störsender in die Luft zu jagen. Siargej Chanschankou wurde verhaftet und 10 Jahre interniert. Bei uns die ganze Geschichte.

Nächstes Jahr wird der Rundfunk in der Mongolei 90 Jahre alt - vor 30 Jahren begann der Demokratisierungsprozess im Land. 1999 war ein Reporter vom Süddeutschen Rundfunk (SDR) in Ulanbator und hat sich den Rundfunk vor Ort angeschaut. Zum Nikolausfest dürfen wir uns am Archiv des SWR laben und senden einen Auszug aus der damals entstandenen Reportage.

Außerdem: Es geht um Kassetten. Viele Kassetten. Sehr viele Kassetten. Und die wollen gerettet werden.